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Vergleichen lohnt sich!

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Oder doch nicht? Wenn es um uns selbst geht, kann die Messlatte, die wir an anderen ausrichten, leicht zu hoch werden…
Endlich, endlich scheint der Winterbann gebrochen: Die Sonne hat wieder Kraft, Krokusse und Magnolien blühen und die allgemeine Laune steigt proportional zu jedem gewonnenen Celsiusgrad. Doch anstatt sich ob dieser zwar kleinen, aber dennoch wesentlichen Dinge zu freuen, neigen viele, vor allem wir Frauen, zu Frust und Miesepetrigkeit. Schnöder Grund: der Blick in den Spiegel. In Anfällen gnadenloser Selbstgeißelung spüren wir Speckpolster, Fettdellen, Erschlaffungen, Härchen, Flecken und Falten auf, die außer uns zwar kaum jemand bemerken würde, uns aber wie die apokalyptischen Reiter höchst selbst erscheinen. Und folglich haben wir nur noch eine Mission – weg damit! Also kaufen wir Pillen, Crèmes und allerlei wunderverheißende Tinkturen, die in Rekordzeit die Lösung genannter Probleme verheißen. Dazu wird – den Diättipps angeblich renommierter Experten in TV, Funk & Magazinen sei Dank – der Kohlehydratkonsum auf ein Minimum heruntergefahren, im Gegenzug aber die Eiweißzufuhr kräftig erhöht, um in Kombination mit exzessiven Joggingeinheiten den Fettabbau zu fördern und so in kürzestmöglicher Zeit mindestens zwei Kleidergrößen zu verlieren. So artet der eigentliche Vorsatz, sich künftig besser, gesünder und ein wenig schlanker zu fühlen, zu einem Wahn von Selbstoptimierung aus, der uns letztendlich nur noch unzufriedener macht. Willkommen in der Frustschleife!
 

Wir Frauen leiden vielmehr, das muss hier mal gesagt werden

 
Woran liegt es eigentlich, dass wir immer perfekt – heißt: makellos, schlank und fit – sein wollen? Am falschen Frauenbild, das uns die Medien vermitteln? Mitnichten, denn das wäre zu einfach. Und würde unsere Intelligenz beleidigen; schließlich hat inzwischen auch die größte Netzagnostikerin schon von Photoshop gehört und weiß, dass für das Aussehen von Supermodels und Filmstars ein Heer von Personal Trainern, Stylisten und sonstigen Assistenten verantwortlich zeichnet. Wir Frauen leiden vielmehr, das muss hier mal gesagt werden, unter dem mal bewussten, mal unterbewussten Drang uns ständig vergleichen zu müssen. Nicht zwangsläufig mit VIPs oder Ikonen, sondern mit Frauen, die uns im Alltag überlegen scheinen. Was erziehungsbedingt und damit konditioniert ist. Werden wir doch von Kindesbeinen an darauf getrimmt, immer braver, adretter und bitteschön auch gescheiter zu sein als alle anderen. Mädchen werden nämlich psychologischen Studien zufolge häufiger für Leistungen und „perfektes Funktionieren“ belohnt als Jungen. Das schürt ihren Perfektionsdrang – und damit die Tendenz, nicht anzuecken und möglichst immer gefallen zu wollen.
 

Sich mit anderen zu vergleichen kann durchaus hilfreich sein

 
Spätestens im Erwachsenenalter befinden wir uns in einem Teufelskreis. Den zu durchbrechen sich als äußerst schwierig gestaltet, wenn man in jedem weiblichen Wesen Konkurrenz sieht. Dabei geht es nicht nur um Äußerlichkeiten, sondern auch um absurde Vergleiche in puncto Jobzugehörigkeit, mütterliche Qualitäten und Beziehungstauglichkeit. Nicht, dass wir uns missverstehen: Sich mit anderen zu vergleichen kann durchaus hilfreich sein, um eigene Schwächen und Stärken zu erkennen sowie Orientierung zu finden. Doch tatsächlich haben viele von uns das Maß verloren und stellen Ansprüche ans Selbst, gegen die die attraktive Siebenfachmutter mit Vorstandsjob wie eine Stümperin erscheint. Der Turbokapitalismus unserer Zeit hat auch unsere Persönlichkeit ereilt: Wir wollen immer mehr. Dazu noch besser sein. Unantastbarer. Perfekter.
 

Bleiben Sie bei allen gebotenen Ambitionen fröhlich und entspannt

 
Wollen wir das wirklich? Oder wollen wir, statt der allseits propagierten, selbstoptimierten „Individualität“ nachzujagen, die am Schluss doch eher eine leistungsgesteuerte Gleichschaltung ist, nicht vielmehr einzigartig sein? Die gute Nachricht ist: Wir sind es schon – einzigartig. Mit unserem Charakter. Unserem Stolz und unserer Würde. Unseren Macken und Marotten. Unserem Selbstbewusstsein und der Fähigkeit, nicht immer alles so verdammt ernst zu nehmen. Es gilt nur, das zu erkennen und zu respektieren. Und die Messlatte nicht an Dellen, Knubbeln oder sonstigen äußerlichen Kinkerlitzchen, geschweige denn an anderen Frauen, festzumachen. Haben Sie sich das erst einmal vergegenwärtigt, scheinen kleine Makel auf einmal gar nicht mehr so schlimm. Sie wollen trotzdem ein paar Pfund abnehmen? Na dann los! Aber bleiben Sie bei allen gebotenen Ambitionen fröhlich und „vergleichsweise“ entspannt. Dann klappt es auch mit noch so großen Vorhaben…
 
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