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Happy Valentine!

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Ein paar Gedanken zum Tag der Liebe: Eigentlich eine wunderschöne Idee – Paare nutzen einen festgelegten Tag im Jahr, um sich gegenseitig ihrer Liebe zu versichern. Einander bewusst wieder Aufmerksamkeit und Achtung zu schenken, die im Alltag manchmal verloren gehen. Sich vielleicht sogar kleine Geschenke zu machen. Und sich abends zum romantischen Dinner einzufinden. Das zumindest war die ursprüngliche Idee des Valentinstags. Doch in der Realität ist der Tag der Liebenden, der auf ein Brauchtum im England des 15. Jahrhunderts zurückgeht, längst zu einem Tag des Konsumdiktats verkommen: Blumen, Pralinen, Parfums und andere klischeebehaftete Produkte werden regelrecht instrumentalisiert, um sie termingerecht an den Mann, oder vielmehr an die Frau, zu bringen. Und die revanchiert sich mit Krawattennadeln, Abenteuer-Gutscheinen aus dem Internet oder einem gemeinsamen Kochkurs beim selbsternannten Sternekoch. Jedenfalls wenn es nach den Vorstellungen von Handel, Industrie und Werbeschaffenden geht. An das Feiern der Liebe denken beim Stichwort „Valentinstag“ wohl nur noch die letzten Romantiker; der Rest der Menschheit entert stattdessen Onlineshops, Floristen und Parfümerien, um dem materiellen Aspekt des 14. Februar Tribut zu zollen.
 

Aus Liebe Kapital schlagen

 
Einst galt das als höchster Verstoß gegen den moralischen Kodex. Dass dieser Verstoß jedoch ausgerechnet am Valentinstag bis zur Schmerzgrenze ausgedehnt wird, darf man bestenfalls als Ironie, schlimmstenfalls als konsumfetischistischen Verrat an der Liebe verstehen. Außerdem: Brauchen wir wirklich ein festes Datum, um den Partner angemessen zu würdigen? Ist das nicht per se schon absurd?
Tatsächlich sollte man einer echten, würdevollen Partnerschaft jeden Tag einen angemessenen Gedanken- und Gefühlsaustausch, Respekt, Toleranz und Wertschätzung einräumen. Einfach nur durch kleine Gesten. Oder auch durch große Worte. Selbst, und gerade dann, wenn es schwerfällt. „Alltag essen Liebe auf.“, lautet ein gängiges Sprichwort. Vielleicht brauchen wir deshalb symbolisch aufgeladene Daten wie den Hochzeitstag, den Verlobungstag, den „Kennenlerntag“ oder eben auch den Valentinstag, um uns der gegenseitigen tiefen Verbundenheit zu vergewissern.
 

Der Valentinstag ist ein riesiges Privileg!

 
Wenn wir den Valentinstag wieder auf seine ursprünglichen Wurzeln zurückführen würden, könnten wir ihn mit ganz neuen Augen betrachten. Zum Beispiel als einen Tag der persönlichen Freiheit, versehen mit dem Recht zu lieben, wen immer wir lieben wollen – und von dieser Person „zurückgeliebt“ zu werden. Das gilt leider nicht für alle Menschen und Kulturkreise auf dieser Welt: In den arabischen Staaten ist „Partnerschaft“ streng reglementiert. Dass der Valentinstag dort verboten ist: Verständlich, schließlich fusst er auf christlichem Hintergrund. Dass aber selbst der Kauf von Dingen, die sich als Geschenk eignen, wie z.B. rote Rosen, auf dem Index steht, mutet schon fast paranoid an. In anderen Ländern wie Indien und Thailand dürfen Paare sich nicht öffentlich küssen oder jedwede noch so harmlose Zärtlichkeiten austauschen – weder am Valentinstag noch an sonstigen Tagen. In vielen Ländern der Erde werden Frauen – und sogar Kinder – zwangsverheiratet. Und Homosexualität steht in vielen Staaten bis heute unter Gefängnisstrafe bis hin zur Todesstrafe. Deshalb sollten wir es als Privileg betrachten, dass wir selbst bestimmen dürfen, mit wem wir unser Leben teilen. Und das auch öffentlich zeigen können.
 

Höchste Zeit also, stolz, dankbar und auch ein wenig demütig zu sein

 
Würde man den 14. Februar also fortan unter diesen Vorzeichen betrachten und zelebrieren, wäre er endlich wieder ein würdiger Tag. Denn immerhin musste sein Namenspatron, der römisch-katholische Bischof Valentin von Terni, an diesem Tag sterben, weil er sich für die Liebe starkgemacht hatte: Gegen den Willen von Kaiser Claudius II. traute er im 3. Jahrhundert Liebespaare nach christlichem Ritus. Und wurde dafür hingerichtet.
Höchste Zeit also, stolz, dankbar und auch ein wenig demütig zu sein. Sich selbst und dem Partner gegenüber. Und die Wahlfreiheit der Liebe zu feiern. Wann immer es geht. Und dann gerne auch, aber bitte nicht ausschließlich am Valentinstag…
 
Bildquellennachweis:
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