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Frohes Fest!

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Weihnachten passiert. Jedes Jahr. Und das auch noch zur immer gleichen Zeit. Erstaunlich, dass wir dem Fest trotzdem jedes Mal aufs Neue so hilflos ausgeliefert sind…
Es kommt. Unausweichlich. Und trotz gefühlt monatelanger Vorankündigung extrem plötzlich und total überraschend: das Weihnachtsfest! Schon allein beim Hören dieses Wortes, das doch eigentlich für Freude, innere Einkehr und Harmonie stehen sollte, überkommt viele von uns die nackte Panik. Weihnachten? Das ist doch das Synonym für jene apokalyptische Jahresendstimmung, in der wir noch alles erledigen müssen, was wir das ganze Jahr über versäumt haben. Oder was sich nur jetzt machen lässt. Nicht weil man will, sondern weil man vermeintlich muss. Vor allem sehr beliebte Tätigkeiten wie das Einreichen der Steuererklärung, das Ausschöpfen des Bonushefts beim Zahnarzt des Vertrauens, das Geschenkebesorgen für’s stimmungsvolle Bürowichteln und nicht zuletzt der Besuch des Weihnachtsmarkts, wo man zwischen marodierenden, glühweinseligen Junggesellinnen aus der Voreifel über Helene-Fischer-interpretiert Rudolph-the Rednose-Reindeer-Gedudel bis hin zu marktschreierischen Standbetreibern alle Auswüchse westlicher Weihnachtskultur bestaunen kann. Was einen mitunter auch den Untergang des Abendlandes antizipieren lässt.
 

Weihnachten ist das Fest der Sentimentalitäten. Echter und falscher.

 
Als wäre das alles nicht schön genug, pochen mehr oder weniger gute Freunde, Bekannte, Ex-Kollegen, Ex-Freunde, Ex-Männer und entfernte (Ex)Verwandte auf einem Treffen, das man „unbedingt“ noch vor Jahresende umsetzen müsse. Warum eigentlich? Weil nach dem 31. Dezember der Weltuntergang droht und 2016 nicht stattfindet? Weil an Neujahr die Hunnen unser Land annektieren?
In ganz prekären Fällen droht sogar die Frage: „Was macht Ihr eigentlich an Weihnachten…?“; eine suggestive Einlassung, die jeder prätraumatisierte Weihnachtsphobiker schon als dreiste Selbsteinladung des Fragestellers wertet. Und sich bereits als unfreiwilliger Gastgeber aller einsamen Herzen, Geizhälse und sonstiger Soziopathen des Planeten am Herd wähnt, um die egomanische Gästebagage mit nichts weniger als einem 3-Sterne-Festmenü ruhig zu stellen.
 Ja, Weihnachten ist das Fest der Sentimentalitäten. Echter und falscher. Und beide sind sie äußerst anstrengend. Schließlich wird das symbolgeladene Fest mit Erwartungen verknüpft, denen nichts und niemand wirklich gerecht werden kann.
 

Besinnen, innehalten, den ganzen Irrsinn einfach mal ignorieren!

 
Wie war das doch gleich mit der inneren Einkehr? Genau! Besinnlichkeit muss ja nicht heißen, dass man Rilke-rezitierend und Heile-Welt heischend unter dem Tannenbaum sitzt, sondern sich vielmehr einfach mal ganz nüchtern fragt, was man sich vom Fest, seiner Ausrichtung und Gestaltung oder einfach nur von der freien Zeit erhofft – und was nicht. Und dann aktiv darauf hinwirkt. Warum sich also nicht tatsächlich besinnen, innehalten, den ganzen Irrsinn einfach mal ignorieren und ein Fest der anderen Art feiern? Ohne Fressgelage, Geschenketerror und falsche, beziehungsweise falsch verstandene Verpflichtungen? Stattdessen mit Muße; mit Menschen, die man gerne um sich hat; mit einer gewissen Nonchalance. Und vor allem mit echter Freude.
 
Und, okay, wenn dazu eben doch Helene Fischer und klebriger Glühwein gehören: Dann nur zu! Hauptsache, Sie sind ehrlich zu sich selbst und stehen zu Ihren weihnachtlichen Vorlieben.
 

In diesem Sinne: Frohes Fest!

 
Bildquellennachweis:
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